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"Ich wünsche jedes menschliche Leben möge reine transparente Freiheit sein."

transgender - warum und wozu? 12.3.06
2007-11-23
In letzter Zeit „tummle“ ich mich ziemlich ausgiebig in Wikipedia, hauptsächlich im Themenbereich Transgender, und muss feststellen, dass das ganze Thema völlig unnötig von den „meisten“ Leuten verkompliziert wird. Warum das so ist, und wozu das gut ist, betrachte ich bis auf weiteres als eigenes Thema, das ich hier und jetzt beiseite lege. Diesem (zu) weit verbreiteten Hang, das Ganze zu verkomplizieren, möchte ich an dieser Stelle etwas sehr Einfaches und Pragmatisches entgegensetzen.

Warum bin ich Transgender („geworden“)? Ich konnte es, da bin ich mir selbst ganz sicher, absolut nicht vermeiden, und es „aufzugeben“, ist mir trotz mehrfacher und längerer Versuche über Jahrzehnte hinweg nicht gelungen. Die wesentlichste Auswirkung dieser Versuche dürfte ein „versautes“ Leben sein, mindestens beträchtlich bedingt durch die massiven depressiven Schübe, die diese Versuche auslösten oder zumindest in erheblichem Umfang dazu beigetragen haben. Also darum. Punkt.

Wozu ist Transgender sein bzw. leben „müssen“ gut? Weil sich mir erst dadurch eine Tür öffnete, um überhaupt damit anfangen zu können, mich selbst zu mögen bzw. zu akzeptieren. Aber wie „das Leben“ so spielt, gab es (gibt es immer noch, und wird es wohl für den Rest meines Lebens immer geben) einen ganz großen Haken. Zusammengefasst möchte ich das jetzt „die grauenhafte Mauer der mangelnden sozialen Akzeptanz“ nennen. Was für eine „Wahl“ soll das sein, vor die sich eine Person „gestellt“ vorfindet, gnadenlos und unwiderruflich? Entweder die eigene Transgender-Veranlagung zu leben, auszuleben, und endlich sich selbst - überhaupt erst und zunehmend - mögen und akzeptieren können, oder es zu „lassen“, um von meinen („normalen“) Mitmenschen einigermaßen gemocht und akzeptiert zu werden.

Ist es denn dann verwunderlich, wenn ich ab und an denke und fühle und es jetzt an dieser Stelle schreibe, „ihr“ - die es jemandem wie mir so unnötig schwer macht - „ihr“ könnt mich alle mal ...

P.S.: Ein Mensch kann (sehr) weiblich sein und/oder werden, ohne (100% bzw. überhaupt) eine „Frau“ sein/werden zu wollen/können (siehe auch Transfrau). Für mich persönlich ist die „bequeme“ 100% heteronormative „Option Transsexualität“ absolut alles andere als eine Option - es wäre nur eine neue Qual. Also, „ihr“ könnt mich alle mal ... gern haben, falls „ihr“ es könnt (und wollt).