:: genderFREI ::  
"Ich wünsche jedes menschliche Leben möge reine transparente Freiheit sein."

generisches Maskulinum/Feminina ein Märchen? 18.2.08
Überarbeitet am 7. Juli 2008

Ist das sture Festhalten an der (de.Wikipedia)-Idee von generischem Maskulinum (schon immer) ein Irrweg gewesen? Geworden auf jeden Fall (meiner Meinung nach).

Vor allem (mMn aber zumindest auch) weil die deutsche Sprache (historisch bedingt) ganz erheblich bis unerträglich sexistisch und zwangs-sexualisierend ist, hat und hatte sie nie eine wirklich ernst zunehmende Chance eine Weltsprache zu werden bzw. bleiben.

In der Bibel mag das Maskulinum etwas generisches, primäres und gar „allumfassend (göttliches)“ sein, aber wissenschaftlich betrachtet wird das nicht ansatzweise bestätigt. Allerdings fände ich eine Umkehrung zum generischem Feminina[1] auch keine Lösung, denn vor dem entstehen des männlichen gab es logischerweise nichts, dass im heutigen Sinn zweifelsfrei als nur weiblich bezeichnet werden könnte.

Aus meiner Sicht ist das weibliche und männliche als solches höchstwahrscheinlich gleichzeitig aus Zwittrigkeit hervorgegangen, als jeweils teilweise beschränkende und gleichzeitig teilweise befreiende Spezialisierungen, welche sich ständig gegenseitig bedingen. Das weibliche, hier speziell Frauen, wären nicht Frauen wie wir alle sie allgemein kennen, wenn es Männer nicht gegeben hätte, und Frauen würden nicht (wie heutige) Frauen bleiben, wenn Männer wie wir sie alle allgemein kennen irgendwann mal nicht mehr existieren sollten.

Eine weit verbreitete Veränderung des einen Geschlechts würde unausweichlich das andere Geschlecht auch verändern, allein schon deshalb, weil die männlichen und weiblichen Gene per „Lotterie der Gene“ ständig gemischt werden. Es ist ja auch keineswegs so, dass alles was biologisch sex- und gender-bestimmend ist, nur oder überwiegend in den X- oder Y-Chromosomen „beheimatet“ ist, falls überhaupt nur in den Genen, da neuere wissenschaftliche „Anhaltspunkte“ daran erhebliche zweifel aufkommen lassen.


Fußnoten:

  1. Umkehrung zum generischem Feminina: Was beispielsweise das Binnen-I bei genauerer Betrachtung letztendlich ist, denn weder den Bindestrich noch der Großbuchstabe „i“ innerhalb eines Wortes kann Mensch wirklich praktikabel aussprechen. Außerdem sieht der Großbuchstabe „i“ ohne Bindestrich in vielen Zeichensätzen mitten im Wort einfach wie ein kleines „L“ aus, wie beispielsweise in „MitarbeiterInnen“ im sehr gängigem Arial-Font, was für mich zunächst immer wie „MITARBEITERLNNEN“ und sehr albern aussieht.

Freier Wille: Ein Märchen, Irrtum und/oder Scherz? 15.2.08
Vom Boden der allgemein überprüfbaren/erlebbaren Tatsachen ausgehend, erscheint mir „der freie Wille“ als Märchen, und dann kommt sehr lange nichts. Zwar bin ich geneigt zu glauben, dass manche/wenige Menschen im Lauf ihres (Erwachsenen-)Lebens es schaffen (können), so etwas wie einen „freien Willen“ zu entwickeln, aber das ist (nach meiner Erfahrung und Beobachtung) Lichtjahre entfernt vom „menschlichen Normalfall“.

Besonders kurios (und lächerlich?) wird das (Märchen) vom unterstellten (und verehrten/gelobten?) „freien Willen“, wenn erkannt wird, dass der Kern der christlichen und buddhistischen Lehre nichts anderes zum Ziel hat, als den eigenen (menschlichen ICH-) Willen zu überwinden (aufzugeben/aufzulösen). Keinen wahren „freien Willen“ zu haben dürfte allgemein eher eine unangenehme Vorstellung/„Erkenntnis“ sein, aber ohne wahren „freien Willen“ kann es wohl keine Befreiung/Erlösung aus der Sklaverei des „ich will (nicht)“ geben.

Das Leben soll, bekommt Mensch oft gesagt, ein Geschenk sein. Wenn Mensch dann aber „das Leben“ mit einer Torte vergleicht, dann wird die geschenkte Torte ein äußerst fragwürdiges Geschenk, wenn Mensch bemerkt, dass die Torte praktisch immer beispielsweise mit „Glassplitter“ und anderen unbekömmlichen „Nettigkeiten“ angereichert ist.